Samstag, 3. Januar 2009

2009 - das Darwin-Jahr


Dieses Jahr steht in der Wissenschaft ganz im Zeichen Charles Darwins. Und das gleich aus einem doppelten Grund: Am 12. Februar vor 200 Jahren ist der Naturforscher im englischen Shrewsbury zur Welt gekommen.
Und genau vor 150 Jahren erschien sein berühmtes Buch mit dem Titel „Die Entstehung der Arten“. Darin legte Darwin seine Evolutionstheorie dar, die die Biologie revolutioniert hat. Sehr gut illustriert dies ein berühmter Ausspruch des Genetikers Theodosius Dobhzansky: „Nichts ergibt in der Biologie einen Sinn, ausser man betrachtet es im Lichte der Evolution.“


DRS 2 wird sich in den kommenden Monaten intensiv mit Charles Darwin und seiner Theorie auseinandersetzen.
  • Den Anfang machen wir heute, am 3. Januar um 12:40 Uhr, in Wissenschaft DRS 2 mit dem Start einer kleinen Serie, die sich mit den evolutionären Überbleibseln des menschlichen Körpers befasst.
  • Am 26. Januar beginnen wir mit der Lesung von Darwins berühmtem Reisebreicht „Die Fahrt der Beagle“. Es war diese fünfjährige Fahrt an Bord des Segeschiffs „Beagle“, die den jungen Darwin mit jenen zahllosen Fakten versorgt hat, die er danach in jahrelanger Sortierarbeit zur Evolutionstheorie zusammengefügt hat.
    „Die Fahrt der Beagle“ ist eine spannende Reiseschilderung, in der Darwin etwa von seiner quälenden Seekrankheit erzählt, von seinem Staunen, als er zum ersten Mal einen Regenwald betritt oder von seiner Empörung über die Sklaverei.
    „Die Fahrt der Beagle“: vom 26. Januar bis 12. Februar täglich von 8:15 Uhr bis 8:30 Uhr auf DRS 2 (ausser Sonntags).
  • Der Höhepunkt des Darwin-Programms auf DRS 2 ist am 2. Februar - dann beschäftigt sich der Hörpunkt einen ganzen Tag lang mit dem Naturforscher und seiner Evolutionstheorie.
    Wir werden Darwin dabei zuschauen, wie er sich über Jahre an die Evolutionstheorie herangetastet hat. Wir werden aber auch dem nachgehen, was die Evolutionsforscher heute untersuchen, welche Fragen sie umtreiben, welche Konflikte es gibt.
    Und wir werden uns mit den gesellschaftlichen und philosophischen Fragen auseinandersetzen, die die Evolutionstheorie aufgeworfen hat.
  • Auch ab heute gibt es diesen Darwin-Blog von DRS 2. Bis zum 2. Februar werden darin die Macherinnen und Macher des Hörpunkts über ihre Recherchen berichten, über ihre Besuche bei Wissenschaftshistorikern, Evolutionsforschern oder in der Londoner Deli „The natural selection“ – und über vieles mehr.
    Wir würden uns freuen, wenn Sie dabei sind. Den Anfang macht morgen Odette Frey mit einem Bericht über ihren Besuch beim Evolutionsbiologen Walter Salzburger von der Universität Basel.

2 Kommentare:

  1. ich freue mich sehr über das darwin-jahr und bin gespannt auf die verschiedenen beiträge. zwei gedanken oder thesen im voraus: erstens scheint es mir, dass viele menschen darwin nicht verstehen, weil sie einfach das neue modell auswendig lernen und nacherzählen, so wie man früher glaubenssätze gelernt hat. sie auf darwin bzw. die moderne wissenschafts einlassen würde bedeuten, sich wirklich gründlich und von allen seiten her prüfend mit den diversen erscheinungen und meinungen auseinanderzusetzen. dies setzt eine gewisse vorurteilslosigkeit und sicherheit voraus, die vermutlich eben doch viele menschen nicht haben. sehr schnell flüchtet man sich in eine neue sicherheit, dorthin, wo die macht oder die autorität ist. wer darwin zu einem glaubenssatz macht, hat nichts begriffen. - zweitens: interessant scheint mir das phänomen des kreationismus bzw. intelligent design. hier hat ein kreis von gläubigen erkannt, dass der glaube allein nicht mehr hilft, sondern dass argumente her müssen. das ist eher ungewöhnlich im bereich der religion, wo in der regel andere sphären und gesetze gelten. indem diese leute aber argumente in die diskussion zu werfen versuchen, machen sie etwas gefährliches: sie versuchen ein stück wissen oder zweifel, das eigentlich heilsam wäre und in der wissenschaftlichen debatte normal ist, zu isolieren und zu absorbieren. es handelt sich um die vorsätzliche und teilweise bewusste verhinderung eines denkprozesses, mit dem ziel um alles in der welt eine wissenschaftliche erkenntnis zu verhindern oder hinauszuzögern. die methode ist dieselbe, mit der tabakkonzerne oder die öllobby über jahrzehnte die schädlichen folgen ihres geschäfts verleugneten. sie taten dies nicht in unwissender unschuld sondern willentlich, wissentlich, berechnend. kreationismus verstehen bedeutet zu verstehen, wie man vorsätzlich die freie wissenschaftliche auseinandersetzung unterminiert. in diesem rahmen soll und muss natürlich kreationismus und "id" unbedingt behandelt werden, egal, ob im religionsunterricht oder anderswo. wenn es aber nur darum geht wie im katechismus die richtigen antworten zum kreationismus auswendig zu lernen, dann ist die übung mässig wertvoll.

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